Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

Eintrag vom: 01.07.2016 12:44 Uhr

Wer „Tschick“ gemocht hat, und Isa dort schon flüchtig begegnete, wird Isa schnell in sein Herz schließen. Obwohl: Einschließen lässt sich Isa nicht, denn sie ist auf dem Weg. Muss weiter. Immer. Ein kleiner Moment genügt, und sie hat die Anstalts-Tore hinter sich gelassen. Sie hält ihr Tagebuch wie einen Kompass vor sich. Er führt sie durch Deutschland, ein Land der Widersprüche und Sehnsüchte, ein Land der Zweifler und Denker, der Kriegshelden und Kreisliga-Kicker. Isa ist auf der Flucht, auf der Suche, und eigentlich geht sie an der Spitze einer Bewegung, die sich die Freiheit wünscht.

Freiheit da draußen und Freiheit hier drinnen. Da, wo so vieles im Wege steht. Isa erlebt eine Menge Abenteuer, die auf den ersten Blick gar nicht abenteuerlich wirken. Klar, sie entert einen Flussdampfer, entkommt einem lüsternen Trucker und dreht ein paar krumme Dinger: Aber im Grund zeigt sie uns nur, wie man sich selbst treu bleibt. Isa ist eine Heldin, keine Frage.

Die Wochenzeitschrift „Die Zeit“ sieht „Bilder deiner großen Liebe“ in einer Reihe mit Georg Büchners „Lenz“ oder Robert Walsers „Jakob von Gunten“. 

Wolfgang Herrndorf hat seinen Roman nicht mehr selbst vollenden können. Kurz vor seinem Tode aber gab er sein Einverständnis, die „Bilder deiner großen Liebe“ posthum als unvollendeten Roman und unter dem von ihm gewählten Titel veröffentlichen zu lassen. Und wie wir wissen, wählte Herrndorf den Freitod. Das letzte Bild des Romans: Isa schießt mit einer Pistole in die Luft, und die Kugel fällt direkt wieder zurück in den Lauf.

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Bild: Landestheater Coburg

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