Moderne und Provinz
Weimarer Republik in Thüringen 1918-1933
Eintrag vom: 24.05.2023 17:36 UhrBuchvorstellung mit Herausgeber Prof. Dr. Michael Grisko und Autorin Manuela Müller
Michael Grisko: Moderne und Provinz. Weimarer Republik in Thüringen 1918–1933
Das Projekt „Moderne in der Provinz. Weimarer Republik in Thüringen“ fragt nach herausragenden Persönlichkeiten und Entwicklungen im 1920 gegründeten Freistaat Thüringen. Das von Michael Grisko im Auftrag der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen herausgegebene Buch dokumentiert zehn Ausstellungen des Projekts in Thüringen. Darüber werden in 15 Essays zeitgenössische regionale Ereignisse und Phänomene aus jedem Jahr der Weimarer Republik anhand eines Schlüsselbildes erörtert: von der Einführung des Radios über die Automobilproduktion bis hin zur ersten Direktorin eines Stadtmuseums, die Hungersnot Anfang der 1930er Jahre und die Einrichtung des ersten Konzentrationslager 1933. So entsteht ein ebenso facettenreiches wie regionalspezifisches Panorama der Weimarer Republik jenseits von Berlin.
Manuela Müller: Bruno Taut: Bunte Steine aus Licht
Den Essay über Bruno Taut und seinen Glasbaustein-Baukasten „Dandanah“ in „Moderne und Provinz“ verfasste Manuela Müller vom Deutsches Spielzeugmuseum in Sonneberg. Darin präsentiert sie eine Facette des deutschen Architekten und Stadtplaners Bruno Taut (1880-1938), der sich kurz nach dem Ersten Weltkrieg mit weit gespannten Architekturphantasien beschäftigte, in denen farbiges Glas eine zentrale Rolle spielte. In dieser Zeit entstand wohl als Nebenprodukt seiner Arbeit der Glasbaukasten „Dandanah“, der es in spielzeughafter Verkleinerung erlaubte, gezeichnete Architekturen, die sich Taut aus massivem Glas erbaut vorstellte, materialgerecht in räumliche Gebilde umzusetzen. Von wahrscheinlich insgesamt neun erhalten Dandanah-Glasbaukästen befinden sich zwei im Besitz des Deutschen Spielzeugmuseums in Sonneberg, die im Rahmen der Buchvorstellung gezeigt und erläutert werden.
Dr. Michael Grisko, geb. 1971, ist ein deutscher Literatur- und Medienwissenschaftler, Kultur- und Stiftungsmanager. Als Referent für Projektentwicklung und -förderung bei der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen konzipierte und begleitete er das Projekt „Moderne in der Provinz“ zusammen mit dem Verein Weimarer Republik e.V. Heute arbeitet er als Geschäftsführer der Richard Borek Stiftung in Braunschweig und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Residenzschloss Braunschweig. Seit Wintersemester 2022/23 ist er Honorarprofessor am Fachbereich Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Erfurt.
Manuela Müller, geb. in Sonneberg, studierte Kunstgeschichte, Theater-, Medien- und Musikwissenschaft in Erlangen und Würzburg. Einige ihrer Vorfahren waren im 20. Jahrhundert in der Sonneberger Spielzeugindustrie beschäftigt. Seit August 2019 ist Manuela Müller im Deutschen Spielzeugmuseum in Sonneberg für die Sammlung zuständig
Eigenschaften
- Bei Schlechtwetter geeignet
Eintritt
Eintritt frei!
Diese Veranstaltung findet statt
- 16.06.2023 19:00 bis 20:30 Uhr