Erinnerungskultur in Coburg

Eintrag vom: 21.09.2022 10:06 Uhr


Der namenlose Platz am sog. "Gräfsblock" wird am 14.10. - der Tag, an dem sich Hitlers "Sturm auf Coburg" zum 100. Mal jährt - feierlich zu Ilse-Kohn-Platz benannt. Ilse Kohn kam 1906 als Tochter eines aus Böhmen stammenden jüdischen Textilkaufmanns in Coburg zur Welt. Sie wuchs in einem immer stärker werdenden antisemitischen Umfeld auf. 1934 verließ sie Coburg, nachdem sie zuvor den niederländischen Konditor Moses Pool geheiratet hatte. Beide ließen sich in Amsterdam nieder. Die kinderlose Ehe wurde 1937 geschieden. Unter ihrem Mädchennamen lebte sie weiter in Amsterdam und arbeitete als Haushälterin. 1938 wurde ihr Vater in Coburg von einem unbekannten Täter ermordet. Infolge der Kriegshandlungen marschierte die Wehrmacht 1940 in die Niederlande ein und erfasste auch Ilse Kohn. 1942 wurde sie über das Durchgangslager Westerbork in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie kurz nach ihrer Einlieferung ermordet wurde. Vor ihr waren schon ihre Mutter und fast alle ihre Familienangehörige unter grausame Weise gestorben. So steht das Schicksal Ilse Kohns auch stellvertretend für das schreckliche Schicksal der ganzen Familie.

Programm

Begrüßung: Can Aydin, 3. Bürgermeister, Sozial- und Kulturreferent

Reden:

- Landtagsabgeordneter und Vizepräsident des Landtages Thomas Gehring (Bündnis 90/Die Grünen)
- Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Melville, Historische Gesellschaft
 - Dr. Christian Boseckert, Stadtheimatpfleger

Offizielle Benennung des Platzes in Ilse-Kohn-Platz

Schweigeminute

Es ergeht herzliche Einladung!

Ilse-Kohn-Platz
Bild: Kulturabteilung der Stadt Coburg // contactdesign.de

Eigenschaften

  • Open Air
  • Familienfreundlich
  • Barrierearm

Eintritt

Eintritt frei!

Diese Veranstaltung findet statt

  • 14.10.2022 17:00 bis 18:00 Uhr