Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny - Premiere

Oper von Kurt Weill; Texte von Bertolt Brecht, Einführung eine halbe Stunde vor Vorstellungsbeginn

Eintrag vom: 09.05.2018 13:51 Uhr

Der Mond von Alabama weist den Weg in die nächste Whiskey-Bar. Doch der Sehnsuchtsort aller liegt noch ein wenig weiter am Rande der Wüste. Dort haben gestrandete Goldsucher Mahagonny gegründet – eine Stadt, in der es um vier Dinge geht: Saufen, Sex, Sport und Glücksspiel. Das einzige Gesetz der Stadt: Man darf alles, wenn man genug Geld hat. Das moderne Sodom und Gomorrha ist natürlich die Erfindung des Künstler-Duos Bertolt Brecht und Kurt Weill. Und ihre Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" löste bei der Uraufführung 1930 in Leipzig nicht ganz überraschend einen riesigen Skandal aus. Dazu hätten die Texte und so manche Parodie auf die Opernmusik der Romantik schon ausgereicht, doch die Nazis schickten auch noch Provokateure auf die „billigen Plätze", sodass die Uraufführung beinahe im Tumult unterging. Die meisterhafte Verhöhnung bürgerlicher Moralwerte ist aber alles andere als ein Zeitstück. Nur dauerte es, bis diese Oper wieder auf die Spielpläne rückte – selbst im Nachkriegsdeutschland mussten fast 30 Jahre und Schmähungen des Komponisten durch Granden wie Theodor W. Adorno ins Land gehen.

Mittlerweile aber ist der geniale Wurf der „Dreigroschenoper"-Macher wieder da angekommen, wo er hingehört: in den besten Opernhäusern. Schließlich gelang Kurt Weill, was vielen Neutönern versagt blieb: er erneuerte die Oper im 20. Jahrhundert, ohne dabei das Publikum zu überfordern oder gar bewusst musikalisch vor den Kopf zu stoßen. Erst langsam wird seine Meisterschaft wieder entdeckt und geschätzt. Doch der Mond von Alabama scheint stolz auf sie. Darauf einen Whiskey!

Landestheater Coburg
Bild: Landestheater

Eigenschaften

  • Bei Schlechtwetter geeignet

Diese Veranstaltung findet statt

  • 22.06.2018 19:30 Uhr