Eintrag vom: 02.06.2017 09:55 Uhr

28.04.2017 - 02.09.2017

Vor 100 Jahren benannte sich das britische Königshaus um von "Saxe-Coburg and Gotha" in "Windsor". Im dritten Jahr des Ersten Weltkriegs veranlasste die antideutsche Stimmung in der britischen Bevölkerung König Georg V. zu diesem Schritt. Es war das Jahr des deutschen Bombenterrors, der besonders London traf. The GOTHAs, in Gotha produzierte feindliche deutsche Kampfflugzeuge, hatten fast den gleichen Namen wie das Königshaus, was dessen ohnehin schon problematische deutsche Wurzeln noch angreifbarer machte. In einer Foyerausstellung geht die Landesbibliothek Coburg mit ausgewählten Exponaten auf die deutsch-britische Gemengelage vor 100 Jahren ein. Wer möchte, kann die Ausstellung auch ganz aktuell als kleine Fußnote zum Brexit-Votum verstehen.

Thematisiert werden zum einen die mit den nationalen Feindbildern unvereinbaren engen dynastischen Beziehungen, in deren Fokus die drei Cousins König Georg V. von Großbritannien, Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg und Gotha und der Deutsche Kaiser Wilhelm II. standen. Alle drei waren Enkel der britischen Königin Victoria und Prinz Alberts von Sachsen-Coburg und Gotha. Zu sehen ist etwa das Hausgesetz für Sachsen-Coburg und Gotha von 1855, aus dem Herzog Carl Eduard 1917 kurzerhand die Passage streichen ließ, nach der den Nachfahren von Prinz Albert und Königin Victoria auch das Coburger Herzogtum zukam. Der als britischer Prinz geborene Duke of Albany Charles Edward war 1905 als Coburg-Gothaer Herzog und deutscher Bundesfürst installiert worden. Zu den Ausstellungsstücken zählt auch ein Fotoalbum mit Bildern seines schottischen Garderegiments, ein Geschenk zu diesem Anlass. Einen weiteren Ausstellungsschwerpunkt bildet Schloss Windsor, das als Sinnbild für die Kontinuität der britischen Monarchie 1917 einen ausgezeichneten Namengeber für das Königshaus darstellte. Großformatige Bildbände, überwiegend Geschenke mit handschriftlicher Widmung Queen Victorias an ihre Coburger "Geschwister", veranschaulichen diese Symbolkraft. Erst in jüngster Vergangenheit lenkte die öffentlichkeitswirksame Schenkung eines Weihnachtsbaumes aus Coburg an das britische Königshaus 2016 wieder mehr Aufmerksamkeit auf die 1917 abrupt unterbrochenen Beziehungen. Die Aufstellung des "Christmas tree for the Queen" vor Windsor Castle entspricht den in der Ausstellung aufgezeigten Traditionslinien.

Die Landesbibliothek Coburg ist hocherfreut, die Ausstellung am Freitag, dem 28. April, einer Delegation von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Bibliothekaren aus England und Amerika präsentieren zu können. Ab diesem Zeitpunkt ist die Schau auch für die Allgemeinheit geöffnet im Eingangsbereich der Bibliothek im ersten Stock von Schloss Ehrenburg. Sie ist kostenlos zugänglich während der Öffnungszeiten der Bibliothek (Mo bis Do 10 bis 17 Uhr, Fr und Sa, 10 bis 13 Uhr; in den bayerischen Schulferien Mo bis Fr 10 bis 13 Uhr). Letzter Öffnungstag ist der 2. September 2017. Die Ausstellung stellt auch das Begleitprogramm für die diesjährige Jahrestagung der Prinz-Albert-Gesellschaft / Prince Albert Society dar http://www.prinz-albert-gesellschaft.de/start_de.html, die vom 31. August bis 2. September 2017 in den Räumen der Landesbibliothek Coburg in Schloss Ehrenburg (Andromeda-Saal) stattfinden wird.

Die Landesbibliothek Coburg ist noch zu Lebzeiten Martin Luthers als ernestinische Fürstenbibliothek entstanden. Sie stellt die zentrale Bibliothek des bis 1918 bestehenden (Teil-)Herzogtums Coburg dar und verdankt ihre Existenz den umfangreichen herzoglichen Büchersammlungen aus der Zeit vom 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Die rund 500.000 Bücher umfassende Bibliothek wird seit 1973 vom Freistaat Bayern verwaltet und zählt zu den regionalen staatlichen Bibliotheken. Als solche steht sie Forschern aus der ganzen Welt ebenso offen wie der Bevölkerung aus der Region. Die wertvollen historischen Sammlungen werden ergänzt durch moderne Wissensliteratur und zahlreiche digitale Angebote.

Haus Windsor
Bild: Plakat Ausstellung

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