Oper von Leoš Janáček, Einführung eine halbe Stunde vor Beginn

Eintrag vom: 22.11.2016 11:11 Uhr

„Ist ein Opernbesuch so natürlich wie ein Waldspaziergang?" „Ganz bestimmt", hätte der Komponist Leoš Janáček als überzeugter Panslawist auf Tschechisch geantwortet, obwohl er fehlerfrei Deutsch sprach. Er schaute gern seinen Mitmenschen auf den Mund und komponierte, wie sie in ihrer Muttersprache kommunizierten.

Mit seiner „Sprechmelodie" revolutionierte er das Musiktheater des frühen 20. Jahrhunderts. Das natürlich Fließende war für ihn aber keine Sensation, sondern Inspiration. Kein Wunder, dass er seine Oper „Das schlaue Füchslein" daher auch für sein bestes Werk hielt.

Die fabelartige Handlung spielt in der Natur und in einem kleinen Dorf, wo Förster, Pfarrer und Lehrer um die Gunst einer Zigeunerin werben, die das Publikum nie zu Gesicht bekommt. Die Heldin aber ist eine Füchsin, die gefangen wird, ihre Freiheit wieder erlangt und doch schließlich als Muff endet. Das ist brutal, aber das ist auch der Gang der Dinge, würde Leoš Janáček wieder auf Tschechisch sagen.

Er und sein Freund Antonín Dvořák teilten die Auffassung, dass die Beobachtung der Menschen und der Landschaften, in denen sie leben, vieles von dem liefert, was die Komposition von Musik zu etwas Besonderem macht. In der Natur fand vor allem Leoš Janáček, was andere in Philosophie oder Religion vermuteten: große Zusammenhänge im Kleinen – und so klingt auch seine Musik, die gleichzeitig große Geste und winziges Klang-Gewimmel sein kann. Janáček wuchs wie Erich Wolfgang Korngold (siehe: „Die stumme Serenade") in Brünn auf. Dieser traditionsreichen Musikstadt widmet sich das Landestheater Coburg 2016/2017 gleich doppelt. Einfach so, weil es im Laufe der Musikgeschichte natürlich erscheint. Das hätte Leoš Janáček sicher gefreut.

Landestheater Coburg
Bild: Landestheater Coburg

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