Tragödie von Sophokles, Einführung eine halbe Stunde vor Beginn

Eintrag vom: 28.10.2016 13:55 Uhr

Worin die Kraft des Theaters liegt? In ebenso klaren wie starken Bildern. Oder wie würden Sie das Dilemma Antigones einstufen? Sie darf ihren Bruder nicht begraben. Das hat die Staatsführung verboten. Und da steht sie nun ...

Kein Stoff ist besser geeignet, das Für und Wider von individueller Entscheidung und Staatsräson zu diskutieren. Kein Text ist so rätselhaft und klar zugleich. Kaum ein Gedankenexperiment ist geschickter und wirklichkeitsnäher angelegt als dieses. Und deshalb kann man sich dem wohl 442 v. Chr. geschriebenen Stück immer wieder stellen, wie einer Sinfonie von Beethoven oder einem Gemälde von Leonardo da Vinci. Die Auseinandersetzung zwischen Antigone und König Kreon eskaliert. Ihr Bruder Polyneikes, Gegner Kreons, starb als Angreifer auf Theben. Nun sollen ihn die Aasgeier holen, beschloss der Sieger. Antigone widersetzt sich dem Tyrannen Kreon und blickt damit dem eigenen sicheren Tod ins Auge. Was aber wiegt schwerer: die individuelle Trauer oder das Gesetz? Es gibt keine Gewinner und Verlierer in dieser Auseinandersetzung sondern nur Verlierer. Deshalb ist „Antigone" eine Tragödie. Die Protagonistin wird ihre freie Entscheidung nicht überleben. Kreon geht es da nicht besser: Er fordert mit seiner harten Haltung die Götter heraus und erlebt, wie sie an ihm ein schreckliches Exempel statuieren.

Das Schauspiel „Antigone" gehört zum Menschheits-Kulturerbe und ist aktueller denn je. Schließlich ist seine Heldin Antigone eine Wutbürgerin, die nicht egoistisch, wohl aber auf der Basis einer zeitlosen Menschenwürde opponiert. Sich diesem Konflikt zu stellen, bedeutet sich die Grundfragen unseres Zusammenlebens zu stellen. Und das ist immer ein Gewinn.

Landestheater Coburg
Bild: Landestheater

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